Wie viel sollte ich für Google Ads ausgeben? Diese Frage stellen sich viele Dienstleister, bevor sie mit Suchmaschinenwerbung starten. Die gute Nachricht: Es gibt keine Einheitslösung, aber sehr wohl eine sinnvolle Strategie, wie du dein Budget gezielt einsetzt, steuerst und Stück für Stück ausbaust.
In diesem Beitrag zeige ich dir, wie du ein realistisches Startbudget findest, wie du deine Kampagnen sinnvoll aufteilst und welche Stellschrauben du nutzen kannst, um aus deinem Werbebudget das Maximum an Anfragen herauszuholen.
1. Starte nicht mit einer Zahl, sondern mit einem Ziel
Bevor du über konkrete Euro-Beträge nachdenkst, solltest du dir eine einfache Frage stellen: Was möchtest du mit Google Ads erreichen?
Möchtest du 5 neue Anfragen pro Woche? Möchtest du 10 Beratungsgespräche im Monat oder 3 neue Stammkunden?
Aus diesen Zielen kannst du dann rückwärts rechnen:
- Wie viele Website-Besucher brauchst du, um eine Anfrage zu bekommen?
- Wie viele Anfragen brauchst du, um einen Kunden zu gewinnen?
- Wie viel darf dich eine Anfrage oder ein neuer Kunde maximal kosten?
Beispiel:
Du bist Immobiliengutachter in Leipzig. Wenn jeder neue Auftrag etwa 500 Euro einbringt und du bereit bist, 100 Euro in Werbung pro Kunde zu investieren, kannst du mit einem Conversion-Zielwert von 100 Euro pro Abschluss arbeiten. Daraus ergibt sich ein sinnvoller Rahmen für dein Tages- und Monatsbudget.
2. Realistisches Startbudget festlegen
Viele Dienstleister starten mit Budgets zwischen 300 und 800 Euro pro Monat. Das reicht, um erste Daten zu sammeln, Anzeigen zu testen und herauszufinden, welche Keywords wirklich funktionieren. Wichtig ist, dass du kontinuierlich mit dem Budget arbeitest, anstatt alles in wenigen Tagen zu verbrennen.
Tipp: Rechne dir ein Tagesbudget aus, das du über mindestens 30 Tage laufen lassen kannst. So vermeidest du schnelle Entscheidungen auf Basis von Zufallsdaten.
3. Budget nach Kampagnen und Leistungen aufteilen
Wenn du mehrere Leistungen anbietest, solltest du nicht alles in einen Topf werfen. Teile dein Gesamtbudget auf mehrere Kampagnen auf, die jeweils ein klares Ziel verfolgen.
Beispiel für einen Dienstleister mit mehreren Angeboten:
Ein Malerbetrieb bietet Fassadenanstriche, Innenräume und Schimmelbeseitigung an. Jede dieser Leistungen spricht unterschiedliche Zielgruppen an, hat andere Suchbegriffe und andere Klickpreise.
So kannst du das Budget aufteilen:
- 40 % für das Hauptangebot mit der höchsten Nachfrage
- 30 % für das zweitwichtigste Thema
- 30 % für saisonale oder neue Leistungen
Diese Verteilung kannst du regelmäßig anpassen, abhängig davon, was wirklich funktioniert.
4. Tageslimits nutzen, aber nicht überregulieren
Google Ads bietet dir die Möglichkeit, Tagesbudgets pro Kampagne festzulegen. Das gibt dir Kontrolle, kann aber auch zu frühzeitiger Limitierung führen, wenn die Nachfrage am Tag besonders hoch ist.
Tipp: Lege Tageslimits fest, aber beobachte die Kampagnen genau. Wenn du siehst, dass deine Anzeige oft schon mittags nicht mehr ausgespielt wird, obwohl sie gut läuft, solltest du das Tagesbudget anpassen. Es wäre schade, hier Anfragen zu verpassen.
5. Setze auf Performance-Tracking statt Gefühl
Budgetentscheidungen sollten sich nicht nach Bauchgefühl richten, sondern auf echten Zahlen basieren. Dafür brauchst du Conversion-Tracking. Du musst wissen:
- Wie viele Klicks führen zu einer Anfrage?
- Was kostet dich eine Anfrage im Durchschnitt?
- Welche Kampagnen liefern wirklich Kunden?
Erst wenn du diese Kennzahlen kennst, kannst du Budget gezielt auf erfolgreiche Kampagnen umverteilen und schwache stoppen oder optimieren.
6. Skalierung: Was tun, wenn es läuft?
Wenn du feststellst, dass du mit 20 Euro Tagesbudget konstant 1 bis 2 Anfragen pro Tag bekommst, kannst du langsam skalieren. Wichtig ist: Nie auf einen Schlag verdoppeln. Erhöhe dein Budget schrittweise um 10–20 %, beobachte die Auswirkungen und optimiere parallel Anzeigen und Landingpages.
So vermeidest du, dass steigende Kosten nicht mehr zu einer besseren Leistung führen.
7. Saisonale Schwankungen einplanen
Viele Dienstleistungen unterliegen saisonalen Schwankungen. Heizungsbauer haben im Herbst Hochsaison, Entrümpler im Frühling, Steuerberater im ersten Quartal. Auch das Nutzerverhalten ändert sich.
Tipp: Plane dein Jahresbudget flexibel. Erhöhe dein Tagesbudget in den Phasen, in denen du hohe Nachfrage hast, und reduziere es in ruhigeren Zeiten. So investierst du dein Geld genau dann, wenn es die größte Wirkung hat.
Fazit
Eine kluge Budgetplanung entscheidet darüber, ob Google Ads für dich als Dienstleister funktioniert oder nicht. Es geht nicht darum, einfach möglichst viel Geld auszugeben, sondern es gezielt dort einzusetzen, wo es Anfragen bringt.
Wenn du mit klaren Zielen, realistischen Erwartungen und einem sauberen Setup arbeitest, kannst du bereits mit überschaubarem Budget sichtbare Ergebnisse erzielen. Und wenn du merkst, dass sich deine Kampagnen rentieren, lässt sich das Budget strategisch ausbauen.
Wenn du unsicher bist, wo du am besten startest oder wie viel du investieren solltest, lohnt sich ein Blick auf deine Angebote, Zielgruppen und vorhandene Daten. Denn mit der richtigen Planung wird dein Werbebudget zur Investition in Wachstum.